Banner Image

Japanische Konzepte ③: Genba (現場)

Blog Thumbnail

Genba ist ein zentrales Konzept der japanischen Geschäftskultur und betont die Wichtigkeit von persönlichem "in Augenschein nehmen" (= Beobachtung) und aktivem Engagement.
Wörtlich bedeutet Genba „der reale Ort“ – also der Ort, an dem die tatsächliche Arbeit stattfindet, sei es in einer Fabrik, einem Geschäft oder einem Büro.

In japanischen Unternehmen werden Führungskräfte und Manager ermutigt, „zum Genba zu gehen“ – oft ausgedrückt als Genba Genbutsu („zum realen Ort gehen, die reale Sache sehen, die realen Fakten verstehen“).
Der Gedanke dahinter: Wahres Verständnis entsteht nicht am Schreibtisch. Statt sich ausschließlich auf Berichte, Kennzahlen oder indirekte Informationen zu verlassen, sollten Führungskräfte sich die Lage vor Ort mit eigenen Augen ansehen, mit Mitarbeitenden sprechen, um sich aktiv mit denjenigen austauschen, die jeden Tag mit dem Thema zu tun haben.
Dieses Vorgehen verknüpft Entscheidungen mit der eigentlichen Realität – und zeigt gleichzeitig Respekt gegenüber den Mitarbeitenden, die den Erfolg des Unternehmens täglich gestalten.

Genba anzuwenden bedeutet, Zeit dort zu verbringen, wo Wert entsteht – sei es an der Produktionslinie, am Kundenschalter oder beim Kundentermin. Es geht darum, Fragen zu stellen, Abläufe zu beobachten und den wahren Ursachen von Problemen auf den Grund zu gehen.
Für internationale Manager, die mit japanischen Kollegen zusammenarbeiten, signalisiert der Satz “Let’s go to the genba” Demut, Einsatzbereitschaft und eine praxisorientierte Haltung.

Letztlich geht es bei Genba darum, sicherzustellen, dass Strategien und Verbesserungen nicht losgelöst von der Realität entwickelt werden, sondern auf dem basieren, was tatsächlich vor Ort geschieht.

Category:
Communication
Übersicht
Artikel teilen