Monozukuri ist ein Begriff, der weit über reine Produktion hinausgeht – in Japan beschreibt man damit den Anspruch, Dinge mit Hingabe und Sorgfalt herzustellen.
Wörtlich bedeutet Monozukuri „die Kunst des Herstellens“ (mono = Dinge, Tsukuri = machen). Gemeint sind handwerkliches Können, Stolz und das Streben nach höchster Qualität bei der Herstellung von Produkten.
Der Begriff wird häufig im Kontext der japanischen Industrie verwendet, in der die Liebe zum Detail und das Ziel der stetigen Verbesserung die Basis für den Aufstieg in die Topliga der Automobil- und Elektronikbranche bildeten. Ursprünglich geht Monozukuri auf traditionelles Handwerk zurück (z. B. Schwertschmiede, Töpferei), bei dem Meisterschaft und Perfektionismus die höchsten Werte darstellen.
In der Meiji-Zeit verband Japan westliche Technologien mit Disziplin und Detailorientierung – und schuf damit einen einzigartigen Produktionsstil. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der wirtschaftliche Wiederaufbau durch Qualitätsmanagement, Kaizen und Total Quality Management befördert, mit Unternehmen wie Toyota, Sony oder Panasonic als weltberühmte Beispiele.
Seit den 1990er Jahren fördert die japanische Regierung Monozukuri sowohl als kulturelles Erbe als auch als nationale Wirtschaftsstrategie.
Wer in einerjapanischen Firma arbeitet, wird schnell feststellen, dass das „Herstellen von Dingen“ (Monozukuri) eine herausragende Bedeutung hat. Oft bedeutet dies, dass Produktion und technische Funktionen größeren Einfluss und einen besseren Ruf als Vertrieb oder Marketing genießen.
Das Motto lautet:
Wenn man ein Produkt mit höchster Qualität und Präzision entwickelt und fertigt, wird es sich am Markt von selbst durchsetzen.
Daher prägen technisches Know-how und Produktentwicklung in vielen japanischen Firmen die Unternehmensstrategie deutlich stärker, während kundenorientierte Bereiche im Vergleich zu westlichen Unternehmen eine eher nachgeordnete Rolle spielen.
Teil eins lesen: Japanische Konzepte ①: Nemawashi (根回し)
