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Japanische Konzepte ⑤: Hansei (反省)

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Hansei: Wachstum durch Selbstreflexion

Das Hansei Konzept fordert eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln ein, besonders dann wenn Fehler passiert sind.

Nur durch Hansei (Selbstreflexion), also ein „aus Fehlern lernen“ kann Fortschritt im Großen wie im Kleinen entstehen.

In der japanischen Kultur ist Hansei ein zentraler Bestandteil des Kaizen Konzepts, um kontinuierliches Lernen und stetige Verbesserung durch Finetuning sicherzustellen.

Wichtig: Selbst nach einem erfolgreichen Ergebnis wird erwartet, dass Einzelne und Teams darüber nachdenken, was sie noch besser hätten machen können. Dieses Denken beugt dem Entstehen von Selbstzufriedenheit vor und fördert langfristiges Wachstum.

In Japan wird Hansei jedoch nicht nur auf Teamebene, sondern auch ganz persönlich praktiziert.
Schon Kinder lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Wenn etwas schiefgeht, hört man häufig den Satz „Hansei shinasai“ – „Denke über dein Verhalten nach“. Ziel ist dabei keine Bestrafung, sondern ein Streben nach Erkenntnis über die Gründe von Fehlern, um so eine Wiederholung zu verhindern.

In vielen japanischen Unternehmen findet Hansei in Form eines sogenannten Hanseikai (Reflexionstreffen) statt. Das Team analysiert gemeinsam den Fehler oder die Abweichung vom erwarteten Ergebnis, um daraus Prozessverbesserungen oder Kaizen-Maßnahmen abzuleiten, die anschließend unternehmensweit umgesetzt werden. Oft wird dabei nicht der einzelne vorgeführt, der einen Fehler gemacht hat, sondern das ganze Team übernimmt die Verantwortung sowohl für den Fehler als auch für die Erstellung der „Lehren“ daraus.

Somit bedeutet Hansei im Arbeitskontext, dass Projekte nach ihrem Abschluss bewusst analysiert werden. Erfolge dürfen gefeiert werden – doch gleichzeitig muss geprüft werden, welche Lehren gezogen und welche Prozesse künftig verbessert werden können.

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Management
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